18 Care Receiver und Careleaver von 16 bis 26 Jahren haben sich zum Finanz-Workshop in Potsdam getroffen- bei bestem Wetter, in bester Lage mitten in Babelsberg, und bei bester Laune! Durch einen Vorbereitungs-Zoom und eine eigens eingerichtete WhatsApp-Gruppe war es ein bisschen leichter, sich auf die vielen Fremden einzulassen. Das Team der Potsdamer Jugendherberge hat uns super entspannt und flexibel umsorgt. Potsdam ist schön und hat viel zu bieten, so dass die gesamte Gruppe gleich am Freitagabend die Stadt gemeinsam unsicher gemacht hat. Von wegen Kennenlernspiele. War gar nicht nötig.

Am Sonntagmittag waren wir uns schon lange nicht mehr fremd, sondern hatten eine schöne Zeit (und lustige Abende) zusammen erlebt. Ein Riesen-Lob an die Gruppe, alle haben konzentriert und aktiv mitgearbeitet, an durchaus schwierigen Themen, wie Wohnungssuche, Finanzierung des Lebensunterhalts, Durchsetzung als junger Mensch bei Ämtern und dem Umgang mit Verschuldung. Das war auch deswegen nicht einfach, weil das Paket mit den Materialien zwar vorausgeschickt, aber leider nicht rechtzeitig angekommen war. Da war viel Improvisation gefragt.

Was immer wieder auffällt: in der Jugendhilfe wird vieles nicht (oder nicht ausreichend) thematisiert, was beim Auszug und später wichtig wird. Eine Menge Zukunftsängste und unnötige schlechte Erfahrungen wären zu vermeiden, wenn auf die Finanzbildung mehr Wert gelegt würde. Und der vom Careleaver e.V. angeregte Rechtsstatus Leaving Care würde es unnötig machen, als Careleaver gefühlt eine halbe Verwaltungsausbildung machen zu müssen, um an das für den Lebensunterhalt nötige Geld zu gelangen. Wir bleiben dran!