Themenwochenende zu Schutzkonzepten

AG Pflegekinder traf sich zu einem Arbeitswochenende in Berlin
Auf Einladung des Kompetenzzentrums Pflegekinder Berlin, konnte sich unsere AG Pflegekinder in Präsenz zu einem intensiven Austauschwochenende treffen. Im Fokus stand dabei das Thema Schutzkonzepte. Schutz ist, stellten wir für uns fest: Wenn Pflegekinder überall einheitliche Hilfe- und Beschwerdestrukturen vorfinden und ihr Schutz nicht an Bedingungen geknüpft ist. 

Vom 16. bis 18. Februar traf sich die AG Pflegekinder für einen Workshop zum Thema Schutzkonzepte in Berlin. Eingeladen wurden wir vom Kompetenzzentrum Pflegekinder, welches uns im Rahmen seines Projektes „Jugendhilfe nachgefragt“ zu einem Wochenende einlud.

Am Freitag traf sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Abendessen und machte sich auf einen abendlichen Spaziergang durch das Berliner Ostkreuz. Am Samstag starteten wir mit einem inhaltlichen Impuls von Heidrun Sauer, die uns das Wabenmodell des Landesjugendamtes Nordrhein- Westfalen vorstellte und uns aufforderte, dazu Stellung zu beziehen bzw. darüber zu diskutieren. 

Beim Austausch kamen viele Erfahrungen zusammen. Die Gruppe war sich sehr einig, dass viele junge Menschen in der Pflegekinderhilfe in schwierigen Situationen nicht wissen, wo sie sich hinwenden können und dann lieber weiter in ihrer toxischen Situation bleiben. Bevor sie sich in etwas Unbekanntes „stürzen“, dessen Konsequenzen sie nicht absehen können.

Schutz bedeutet unserer Meinung nach, dass überall einheitliche Angebote zur Verfügung stehen und Schutz nicht von „Glück“ abhängen sollte. Wir stellten uns dies in etwa wie ein Franchise vor: So wie man bei einem Franchise-Shop auch immer ein ähnliches Produkt bekommt, egal wo, wünschen wir uns das auch beim Thema Schutz und Schutzkonzepte in der Pflegekinderhilfe. 

Wir merkten, dass wir als Careleaver*innen die Schutzkonzepte von anderen Gesichtspunkten betrachten und uns andere Punkte wichtig erscheinen – so startete die Gruppe damit, zunächst einmal das eigene Verständnis von Schutz zu definieren.

In den Gesprächen kam immer wieder das Wort „Bedingungslosigkeit“ auf – Jugendhilfe schafft häufig Bedingungen. Die AG war sich einig, dass wir uns eine Jugendhilfe ohne Druck und Bedingungen wünschen, da Bedingungen auch immer eine Unsicherheit schaffen. Durch verschiedene Punkte haben wir versucht zu definieren, was es für einen guten Schutzraum in einer Pflegefamilie braucht.

Nach dem arbeitsreichen Tag kamen wir in einer Billiard-Stube zusammen und so klang auch der zweite Tag aus. Bevor die AG Pflegekinder sich am Sonntag auf den Heimweg machte, sortierten wir unsere Begriffe von Schutz und überlegten uns Beispiele, wie für uns gute Schutzkonzepte aussehen können.

Das Wochenende brachte uns auf die Idee, eine Art Handreichung herauszubringen, damit andere auch unsere Ideen von Schutz verstehen können und über Schutzkonzepte ins Gespräch zu kommen.

Das Wochenende gab uns einen tollen Rahmen, um viel über eigene Erfahrungen zu sprechen und Visionen und Forderungen zu entwickeln, an welchen wir nun gut weiterarbeiten können.

Wir danken Fiona und Katrin vom Pflegekinder Kompetenzzentrum ganz herzlich für die tolle Vorbereitung des Wochenendes und die Einladung nach Berlin!

Schutzkonzepte
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