Lehrforschungsprojekt in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Münster

Studierende der Katholischen Hochschule Münster haben in Kooperation mit dem Careleaver e.V. ein Lehrforschungsprojekt zu den Lebenslagen von Careleavern durchgeführt. Zum ersten Mal wurden dabei zwei verschiedene Lebenssituationen der Careleaver untersucht: Die Situation zum Zeitpunkt des Verlassen der Jugendhilfe und der Status quo zum Zeitpunkt der Beteiligung an der Umfrage. Diese vergleichende Betrachtung hat zum Teil zu überraschenden Erkenntnissen geführt:

  • Die Anzahl der hohen Bildungsabschlüsse war unter den befragten Careleavern insgesamt sehr hoch. Auffällig dabei war jedoch, dass ein großer Teil der höheren Bildungsabschlüsse erst nach dem Verlassen der Jugendhilfe auf dem zweiten Bildungsweg erworben worden sind.
  • Trotz der vielfach vorhandenen hohen Bildungsabschlüsse und qualifizierten beruflichen Werdegänge hatten viele Careleaver ein verhältnismäßig geringes Einkommen.

  • Ca. 16 Prozent gaben an, nach dem Verlassen der Jugendhilfe Straftaten begangen zu haben. Alle Personen, die diese Angabe machten, lebten unterhalb der Armutsgrenze. Ein Großteil von ihnen gab außerdem an, dass sie sich nicht gut auf den Auszug aus der Jugendhilfe vorbereitet gefühlt haben.

  • Nahezu 40 Prozent der Befragten fühlten sich zu beiden Befragungszeitpunkten nicht voll und ganz gesund.

  • Die Wohnsituation hinsichtlich der im Haushalt lebenden Personen wird unmittelbar nach dem Verlassen der Jugendhilfe von mehr als einem Viertel der Befragten als Notlösung empfunden.

Diese und weitere Erkenntnisse werden wir als Careleaver e.V. in unserer zukünftigen Arbeit nutzen, um die Situation von Careleavern im Übergang von der stationären Jugendhilfe in die Selbstständigkeit weiter zu verbessern.

Lehrforschungsprojekt
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